Thomas J. Price (b. 1981) – Der Künstler

Thomas J. Price arbeitet interdisziplinär, im Bereich der Bildhauerei, des Films und der Fotografie. In seinen Arbeiten beschäftigt sich Price mit Fragen der Macht, der Repräsentation, der Interpretation und der Wahrnehmung sowohl in der Gesellschaft als auch in der Kunst.

Quote

« What if, instead of celebrating excellence, we acknowledge the ordinary?»

Thomas J. Price

Skulptur «Moments Contained»

Price, der in London aufgewachsen ist, war sich sehr genau bewusst, wer einer bildhauerischen Darstellung würdig war, sowohl in Museen als auch im öffentlichen Raum. Mit «Moments Contained» (2022) hat der Künstler ein aussergewöhnliches Monument geschaffen, welches die Geschichte und das Vermächtnis der Bildhauerkunst überdenkt. Obwohl die Skulptur einen fiktiven, erfundenen Charakter darstellt – Price zieht es bewusst vor, keine spezifischen Individuen zu portraitieren – zeigt «Moments Contained» eine Person, die augenblicklich wiedererkennbar scheint. Deren lockere Kleidung und Pose funktionieren auf verschiedenen Ebenen, einerseits als Zeichen zeitgenössischen Lebens, andererseits im direkten Kontrast zur formellen Kleidung und den Uniformen derjenigen, welche gewöhnlicherweise als traditionelle, grosse Skulpturen verewigt sind.

Die vielschichtige Symbolik ist nicht nur Herzstück von «Moments Contained» sondern auch zentral für Prices Schaffen generell. Seine Arbeiten fungieren als psychologische Portraits der Betrachter, welche von der Gesellschaft vermittelte Einstellungen und Ansichten aufzeigen und daraus resultierende Identitäten auf die dargestellten Charaktere projizieren.

«Moments Contained» ist eine Leihgabe aus einer Privatsammlung.

Skulptur «All in»

Mit fast vier Metern Höhe ist «All in» (2021) bis dato nicht nur die grösste figurative Skulptur des Künstlers, sondern auch seine unmissverständlichste und ausdruckvollste Antwort auf die Geschichte und das Vermächtnis der Bildhauerkunst. Mit der Bronze-Repräsentation eines Mannes, der zeitgenössische Sportbekleidung trägt, hat Price ein aussergewöhnliches Monument der Menschlichkeit geschaffen. Er arbeitet mit traditionellen Techniken und Materialien, um, in seinen eigenen Worten, «absolut normale» Menschen zu portraitieren.

Hinsichtlich der Bedeutung der Kleidung seiner Subjekte meint Price: «Ich interessiere mich dafür, welchen Platz in der Gesellschaft diejenigen Menschen, welche ich in meinen Arbeiten repräsentiere, einnehmen und inwiefern sie betroffen sind von den Taten der jeweiligen Machtinhaber. Nehmen wir das Beispiel des Kapuzenpullis. Einerseits handelt es sich dabei um ein sehr demokratisches Stück Kleidung. Alle haben wir irgendwann einen solchen getragen, aber die eigentliche Frage ist: wann tragen wir Kapuzenpullis? Vielleicht trägt man einen am Wochenende, wenn man einen Bürojob hat. Es könnte ein sehr teurer Kapuzenpulli sein. Aber wer einen Kapuzenpulli trägt, hat einen Einfluss darauf wie man behandelt oder wahrgenommen wird. Menschen wurden erschossen, weil sie einen Kapuzenpulli trugen und als verdächtig wahrgenommen wurden. Wenn ich daran zurückdenke, wann ich einen Kapuzenpulli getragen habe, war es, weil ich recht schüchtern war und nicht wollte, dass Menschen mich anschauten.»

«All in» ist eine Leihgabe aus einer Privatsammlung.

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