Die Gallier

der Champagne kommen!

Das prickelnde Geheimnis der Winzer Champagner

Viele Jahrzehnte lang kannte man Champagner vor allem von den grossen Marken, den sogenannten «Grande Marques». Sie dominierten den Markt, kauften den Weinbauern in den Gebieten der Champagne die Trauben ab und produzierten daraus ihre Prestige-Weine. Bis eine Gruppe von Weinbauern beschloss, ihre Trauben zu behalten und daraus eigenen Champagner herzustellen. Damit war der Begriff des Winzer Champagners geboren. Derzeit gibt es über 19’000 unabhängige Weinbauern, die 88 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in der Champagne bewirtschaften. 5000 dieser Landwirte stellen auch ihre eigenen Weine her. Quasi die Gallier der Champagne! Doch was genau unterscheidet die jungen Wilden von den grossen Handelshäusern?

Quote

« Ihr Geschmacksprofil macht sie einzigartig!»

Amanda Wassmer-Bulgin, Wine Director Grand Hotel Quellenhof

«Einer der Hauptunterschiede, den ich persönlich bemerke, ist der Vintage-Charakter», sagt die 33-jährige Wine Director im Grand Hotel Quellenhof Amanda Wassmer-Bulgin. «Die Winzer Champagner sind sehr ausdrucksstark und oftmals naturbelassener.» Die charakterstarke Note entsteht vor allem durch die unterschiedliche Herstellungsart. Führende Häuser sind Master Blender. Viele von ihnen wie beispielsweise Krug mischen bis zu 4000 verschiedene Weine und sogar Jahrgänge zusammen, um einen Champagner zu kreieren, der die jeweilige Marke und das Image repräsentiert.

Nicht so die kleineren Winzerhäuser. Sie haben weniger Traubenvolumen, so dass das Mischen von grossen Blends nicht immer eine Option ist. Das Ergebnis sind Weine aus einer einzigartigen Lage, die eine eigene Identität haben, sagt die angehende Master of Wine, deren Weinkarte die Winzer Champagner längst erobert haben. «Sie haben ein Geschmacksprofil, das ihre Herkunft, die Böden und den Jahrgang zum Ausdruck bringt. Das macht sie einzigartig.»

Special Offer Arrow

Die Kunst des Blendings

Um Wein während der Reifezeit mehr Raum und Komplexität zu verleihen, verwenden Produzenten verschiedene Blending-Techniken. Dazu zählt auch das Solera Verfahren, das allgemein für die Herstellung von Sherry genutzt wird. Viele kleine Häuser haben nicht das Volumen, um grosse Mengen für das spätere Blending zu lagern. Hier kommt das Solera-Verfahren ins Spiel. Ein Solera ist traditionell eine Sammlung von übereinander gestapelten Fässern. Jeder Jahrgangswein wird unten abgezapft und oben ein jüngerer Wein hinzugefügt. Das Ergebnis ist ein Wein, der die Frische der jüngeren Jahrgänge mit der Komplexität der älteren Weine vereint.

Nicht nur im Geschmack, sondern auch im Preis trumpfen die unabhängigen Winzer auf. «Einige von ihnen liefern seit Jahrzehnten Trauben an Marken wie Krug oder Dom Pérignon, so dass die Qualität hervorragend ist, aber da die Marke weniger bekannt ist, verlangen sie in der Regel einen etwas niedrigeren Preis.» Einen Nachtteil haben die Winzer Champagner jedoch. «Durch die kleine Produktion, sind sie oft sehr schwer zu finden», so Wassmer-Bulgin.

Ein Glas Champagner, bitte!

Genug über die Herstellung, jetzt geht es um das Trinken! Champagner hat eine schöne, vitale Säure und einen mundumhüllenden Schaum, was ihn zu einem grossartigen Begleiter für reichhaltige Speisen macht.

Rosé-Champagner passt hervorragend zu Lamm, Wild und sogar zu Curries. Im «verve by sven» servieren wir eine gebratene Hähnchenbrust aus Malans – eine tolle Ergänzung zu dem komplexen «Fleury 2009 Notes Blanche Brut Nature». Versuchen Sie ihn in einem Rotweinglas zu trinken für noch mehr Geschmack! Für die Entdecker unter Ihnen empfehle ich den reichhaltigen Rosé von Robert Barbichon. Er wird Sie an den burgundischen Pinot Noir erinnern. Von Gästen höre ich oft Bedenken über die Kohlensäure, hier mein Tipp: Je länger die Reifezeit eines Weines, desto feiner und sanfter sind die Bläschen. Dem Genuss steht also nichts mehr im Wege.

Cheers!
E
ure Amanda

Ihr Webbrowser ist veraltet

Aktualisieren Sie Ihren Browser für mehr Sicherheit, Geschwindigkeit und ein gutes Nutzererlebnis.

Browser aktualisieren Fortfahren